top of page

Grüß Gott auf dem

Lindenhof Bockenau

Schaut Euch

gerne um!

Bei uns gibt es eine Menge zu entdecken...

1988

1997

2013

2019

2020

430

Milchkühe

5 Mio

Kg Milch / Jahr

300

Hektar Land

365

Tage pro Jahr

  • Wie viele Milchkühe habt ihr?
    Auf unserem Betrieb stehen 430 Milchkühe und ca. 300 Stück Jungtiere.
  • Wie viel Liter Milch gibt eine Kuh bei euch?
    Im Schnitt geben unsere Kühe ca. 12.000 kg Milch im Jahr, das sind ca. 39-40 Liter Milch pro Tag. Insgesamt produzieren unsere Kühe fast 5 Mio. kg Milch im Jahr - damit decken wir alleine den Jahresverbrauch von über 100.000 Menschen in Deutschland.
  • Kann man direkt bei euch frische Milch kaufen?
    Momentan geht das leider nur bei großen Abnahmemengen, für normale Haushaltsmengen sind wir technisch noch nicht optimal aufgestellt.
  • Wie viele Mitarbeiter habt ihr?
    Auf unserem Betrieb sind meistens 3-5 Angestellte, so wie 1-3 Azubis beschäftigt.
  • Wie viel Hektar Ackerland bewirtschaftet ihr?
    Zur Zeit bewirtschaften wir ca. 200 Hektar Acker und ca. 100 Hektar Grünland. Wir bauen Silomais, Luzerne, und verschiedene Getreidearten auf unseren Flächen an.
  • Welche Maschinen habt ihr?
    Momentan haben wir drei Ackerschlepper, davon zwei Case und einen John Deere. Zum Maschinenpark gehören unter anderem ein 18m³ Güllefass mit Schleppschuhen von Meyer Lohne, zwei Mähwerkskombinationen von Pöttinger und Samasz, zwei Grubber, eine Scheibenegge von Pöttinger, ein Mittelschwader von Claas, ein Wender von Krone und vieles mehr.
  • Ist es möglich, bei euch ein Praktikum oder eine Ausbildung zu machen?
    Ja! Wir bilden auf dem Lindenhof schon seit über 30 Jahren junge Menschen im Beruf zum/zur Landwirt-/in aus. Auch haben wir regelmäßig Praktikanten auf unserem Hof - egal ob Schulpraktikum, Praxissemester, oder um einfach mal in den Beruf reinzuschnuppern. Wir freuen uns über jeden, der sich für unseren Beruf interessiert und sich bei uns einbringen möchte. Übrigens: seit diesem Jahr ist bei uns auch die Ausbildung zum/zur Tierwirt-/in Fachrichtung Rinderhaltung möglich! Wenn du also gerne mit Tieren arbeitest, aber weniger Lust auf große Maschinen und Feldarbeiten hast, ist das das Richtige für dich. Melde dich einfach und schnupper mal rein! :-) Für das Ausbildungsjahr 25/26 haben wir noch einen Platz frei, für das Jahr 26/27 ebenfalls.
  • Warum werden die Kälber enthornt?
    Den Kälbern werden im Alter von 2-5 Wochen mit Hilfe eines Brennstabes die kleinen Hornansätze ausgebrannt. Das ist schmerzhaft. Wir wirken dem entgegen, indem wir jedes Kalb mit einem Sedativum “schlafen legen”, so wie ein Schmerzmittel verabreichen. So können wir die Schmerzen für jedes Tier auf das Geringste reduzieren. Würde man die Hörner nicht entfernen, sondern frei wachsen lassen, könnte man weniger Einfluss darauf nehmen. Die Rangkämpfe unter den Kühen würden deutlich heftiger und schwerwiegender ausfallen, wenn sie ihre spitzen Hörner noch besitzen würden. Die daraus entstehenden Verletzungen wären um ein vielfaches schmerzhafter, als die Prozedur des Enthornens. Abgesehen davon ist auch die Sicherheit des Menschens relevant. Ein Tier muss es nicht mal böse meinen - manchmal wollen sie sich einfach an jemandem reiben oder ein bisschen kuscheln. Mit Hörnern wird das aber leider sehr schnell schmerzhaft und auch lebensgefährlich.
  • Schreien die Kälber den Müttern hinterher?
    Ein beliebter Mythos, der sich fest in vielen Köpfen hält. Die klare Antwort lautet: Nein. Man hört öfter mal das Muhen von Kälbern oder Kühen - das kann aber verschiedene Ursachen haben, sei es die bevorstehende Fütterungszeit oder das Kommunizieren mit ihren Nachbarn. Durch das frühe Trennen von Kalb und Kuh hält man den Trennungsschmerz so gering wie möglich. Würde man das Kalb hingegen mehrere Tage oder gar Wochen bei der Mutter lassen, wäre der Stress durch die Trennung um ein Vielfaches größer.
  • Warum werden Milchkühe nicht so alt wie in der freien Natur?
    Eine Kuh kann alt werden - auch bei uns. Alte Kühe sind das Ziel von jedem Milchviehhalter und Kühe, die 10 - 15 Jahre alt werden sind keine Seltenheit - jedoch auch nicht die Regel. Der Altersschnitt in unserer Herde ist deutlich geringer, dieser liegt bei ca. 6-7 Jahren. Das hat verschiedene Ursachen, die wir mit Zucht und Augenmerk auf tierwohlgerechtes Bauen stetig verbessern möchten. Allem voran steht bei uns schon immer der Wunsch und das Bestreben, die Kühe so alt wie möglich werden zu lassen. Eine Kuh, die viel Milch gibt und immer gesund ist, wird niemals vorzeitig zum Schlachter gehen und sehr lange auf unserem Betrieb verweilen. Aber unsere Kühe sind nun mal auch Nutztiere, die nicht nur Milch geben, sondern auch zur Fleischproduktion dienen. Am Ende eines jeden Lebens steht der Tod - und durch das Schlachten der Kühe kann das Fleisch für den Menschen noch verwertet werden. Würde man die Tiere irgendwann einen natürlichen Tod sterben lassen, könnte das Fleisch nicht für den menschlichen Verzehr genutzt werden. Übrigens: Eine Kuh kann in der Natur durchaus 20-25 Jahre alt werden - wird sie aber in der Regel nicht. Kühe sind in der freien Wildbahn Beutetiere, welche Fleisch- und Aasfressern als Nahrung dienen. Und gejagt werden in der freien Wildbahn natürlich als erstes die kleinen und schwachen Tiere, also in der Regel Kälber und Jungtiere. Das Durchschnittsalter von wilden Rinderbeständen zu erfassen ist schwierig, aber durch das frühe Ableben der Jungtiere wird die durchschnittliche Lebenserwartung von Wildtieren wahrscheinlich nicht wirklich signifikant höher sein, als die der domestizierten Artgenossen.
  • Ist eine Milchkuh “dauerschwanger”?
    Im Schnitt bekommt eine Milchkuh bei uns ca. alle 420 Tage ein Kalb. Die Trächtigkeit dauert ca. 280 Tage. Wir lassen den Kühen nach der Kalbung mindestens 60 Tage Zeit, bevor sie erneut besamt wird. In den meisten Fällen findet die erste Besamung jedoch erst zwischen dem 80. und 100. Tag nach der Geburt statt. In der Natur hätte die Kuh nicht so lange Ruhe. Im Gegenteil: Der Bulle würde die Kuh schon bei der ersten Brunst wieder decken - und diese findet bereits schon nach 2-3 Wochen nach der Kalbung statt!
  • Wird eine Kuh “zwangsbefruchtet” oder "misshandelt"?
    Leider schlimmes Framing, welches oft in den sozialen Medien kursiert. Wir befruchten unsere Kühe künstlich, das bedeutet, dass wenige Milliliter Sperma mit Hilfe einer “Besamungspistole” in der Gebärmutter abgelegt werden. Dies ist aber nur möglich, wenn das Tier ruhig ist und sich entspannt. Würde das Tier Schmerzen verspüren und/oder verkrampfen, wäre es unmöglich, die Kuh erfolgreich zu befruchten. Des Weiteren setzt bei der brünstigen Kuh ein sogenannter “Duldungsreflex” ein - wie bei den meisten Säugetieren während der Paarungszeit. Dieser hat zur Folge, dass das Tier stehen bleibt, während es gedeckt wird - egal ob mit der Besamungspistole oder durch einen Deckbullen.
  • Warum habt ihr so ein großes Melkkarussell? Die Kühe stehen da wie auf dem Fließband in einer Fabrik!
    Ja, auf den ersten Blick mag unser Melkkarussell etwas befremdlich wirken. Die Kühe fahren auf einer Plattform an den Personen vorbei, die sie melken - klar, da kommt einem erstmal das Wort “Fließbandarbeit” in den Sinn. Nun hat es aber verschiedene Gründe, warum wir ein derart großes Melksystem für unsere Tiere ausgewählt haben. Melken bedeutet Arbeit - für den Mensch genauso wie für das Tier. Wenn die Kuh zum Melken geht, kann sie sich in dieser Zeit nicht ausruhen und fressen oder ihren üblichen Gewohnheiten nachgehen. Wir als Landwirte stehen 365 Tage im Jahr, 3x am Tag bei den Kühen, um sie zu melken. Das war für uns Grund genug, ein Melkkarussell mit 50 Plätzen zu bauen - die effektivste, aber auch teuerste Variante. Mit diesem System kann die Melkzeit für Mensch und Tier so gering wie möglich gehalten werden, während wir trotzdem alle Tiere 3x täglich sehen und kontrollieren können. Es ist leider fest in den Köpfen des Verbrauchers verankert, dass Kühe in kleinen Ställen gehalten und mit kleinen Melkanlagen gemolken werden. Diese Zeiten sind allerdings vorbei und wir würden behaupten, dass unsere Kühe froh sind, nicht mehr so lange im, bzw. vor dem Melkstand zu stehen wie in früheren Jahren. Auch für uns und unsere Mitarbeiter ist das Karussell ein Segen. Noch vor wenigen Jahren standen wir jeweils 3,5 Stunden morgens und abends im Melkstand, bei deutlich weniger Kühen. Das ist eine große Belastung, da auf dem Hof auch noch jede Menge andere Arbeit erledigt werden muss, außerhalb der Melkzeiten. Durch unser Karussell haben wir einen hellen und hochmodernen Arbeitsplatz für uns und unsere Mitarbeiter geschaffen, in dem es Spaß macht, zu arbeiten. Trotzdem sind wir auch froh, wenn wir nach anderthalb Stunden das Karussell wieder verlassen können, um uns um andere Dinge zu kümmern.
  • Sollte ich lieber auf Milchalternativen zurückgreifen, wie z.B. Haferdrinks?
    Letztendlich ist es jedem selbst überlassen, was er trinken möchte und was nicht. Der Anteil von Milchalternativen wächst, das bekommen auch wir Landwirte mit. Trotzdem ist es unserer Meinung nach nicht wirklich möglich, diese Drinks in Konkurrenz zur Kuhmilch zu stellen. Der Vergleich ist ähnlich wie der, zwischen Orangensaft und Limonade - das eine ist ein hochwertiges Naturprodukt mit vielen Vitaminen, welches ohne Zusätze auskommt, während das andere versucht, den Geschmack des Vorbildes mit vielen Zusatz- und Ergänzungsstoffen, sowie Zucker einzufangen. Wahrscheinlich würde jedoch keiner auf die Idee kommen, Fanta als ernsthaften Ersatz zu einem frischen Orangensaft zu betrachten. Die pflanzlichen Milchalternativen sind sehr oft hoch verarbeitet und mit verschiedenen Zusatzstoffen versetzt, um sie für den Menschen schmackhaft zu machen, während Milch ganz ohne Zusätze auskommt. Es wird versucht, der Kuhmilch so nahe wie möglich zu kommen, um einen Ersatz zu schaffen. Das ist bisher - bei allem Respekt - noch nicht annähernd gelungen. Abgesehen von den geschmacklichen Aspekten lassen auch die Inhaltsstoffe der Alternativen zu wünschen übrig. Zum Vergleich: Unsere Milch enthält im Schnitt ca. 3,9% Fett und 3,4% Eiweiß, während Hafermilch ca. 0,8% Fett, 0,7% Eiweiß enthält. Wem es schmeckt, dem sei es gegönnt. Wirklich vergleichen kann man die beiden Produkte aber eher nicht. Übrigens: Bei der Produktion von Hafermilch bleibt am Ende des Herstellungsprozesses ca. 60-80% des Hafers als Nebenprodukt übrig. Die sogenannte "Haferpülpe" dient als proteinreiches Futtermittel in der Milchviehhaltung ;-).
  • Verpestet die Gülle das Grundwasser?
    In den Medien werden oft Gülle und Grundwasserverschmutzung in einem Satz genannt. Man kann mit Gülle viel Schaden anrichten, das ist keine Frage. Jedoch ist dies auch jedem Landwirt bewusst, und kein Landwirt hat vor, der Umwelt zu schaden. Gerade die Landwirtschaft lebt mit und von der Natur. Abgesehen von dem natürlichen Bestreben, die Umwelt zu schützen, sind die gesetzlichen Vorgaben für die Ausbringung von Gülle und Düngemitteln enorm. So müssen jedes Jahr die Inhaltsstoffe der Gülle analysiert werden und dementsprechend die Ausbringungsmenge angepasst werden. Außerdem gibt es spezielle Anforderungen an die Technik, den Zeitpunkt und auch den Ort der Ausbringung. Die Einhaltung dieser Verordnungen wird regelmäßig unangekündigt von den örtlichen Behörden kontrolliert. Die Gülle ist für uns ein wertvoller Rohstoff, der zweimal genutzt wird. Das erste Mal als Biomasse zur Stromproduktion in unserer Biogasanlage, das zweite Mal als Dünger für unsere Pflanzen. Wir düngen unsere Flächen fast ausschließlich mit Gülle, nur in Ausnahmefällen kaufen wir mineralischen Dünger. Übrigens: wenn wir auf unsere Flächen Gülle fahren, bringen wir ungefähr 20m³ pro Hektar aus - das sind gerade mal 2 Liter Gülle pro Quadratmeter!
  • Können eure Kühe immer auf die Weide
    Ein Teil unserer Kühe kann in den Sommermonaten auf die Weide gehen, nämlich unsere Trockensteher (also die Kühe, die hochtragend sind und in diesem Zeitraum nicht gemolken werden). Unsere melkenden Kühe haben keinen Zugang zur Weide, aus verschiedenen Gründen. Zum einen ist unsere geographische Lage kein typischer Weidestandort. Mit nassen Frühjahren und trockenen Sommern wächst wenig auf dem Grünland, somit kann man den Tieren auch wenig hochwertiges Futter auf den Weiden anbieten. Für unsere laktierenden Kühe ist es aber enorm wichtig, bedarfsgerecht gefüttert zu werden, da sie jeden Tag viel Milch geben. Mit Hilfe von einer genau angepassten Ration aus verschiedenen Futtermitteln und Mineralstoffen können wir genau das ziemlich gut realisieren. Die Trockensteher werden während ihres "Urlaubes" ja nicht gemolken - die können den ganzen Tag tun und lassen was sie möchten. Die dürfen gerne auf die Weide, da sie nicht so hohe Ansprüche an das Futter stellen. Aber auch für diese Tiere lassen wir stets das Stalltor offen, sodass sie rein und raus gehen können, wann sie wollen. Häufig sind die Kühe nämlich viel lieber im Stall, sei es bei regnerischem Wetter oder wenn es ihnen im Hochsommer in der prallen Sonne zu heiß ist. Übrigens: Unsere laktierenden Kühe haben zwar keinen Zugang zur Weide, können jedoch 365 Tage im Jahr einen Auslauf nutzen, mit dem sie sich unter freiem Himmel bewegen können.
  • Instagram
  • Facebook
  • YouTube
bottom of page