Unsere Speisekammer
Futterhalle
Bier, Brot, Benzin, Rapsöl.
Jeder kennt diese Produkte. Aber wusstest du, dass bei der Herstellung dieser Erzeugnisse wertvolle Nebenprodukte entstehen, welche als super Futter für unsere Tiere dienen?
Der Großteil unserer Zukaufs-Futtermittel stammt aus der Region, nicht weiter als 1,5 Stunden von unserem Hof entfernt. Da die Kuh ein wahres Talent in der Verwertung von Pflanzen ist, können wir die Nebenprodukte aus der umliegenden Industrie effizient nutzen und somit wertvolle Ressourcen schonen. Für unsere Milchproduktion wird niemals Futter aus entfernten Ländern oder Kontinenten, wie z.B. Südamerika genutzt!
Was haben Autos und Kühe gemeinsam?
Was haben Autos und Kühe gemeinsam? Auf den ersten Blick eher nicht so viel. Dabei haben die beiden eine große Gemeinsamkeit: ihr “Treibstoff” besteht unter anderem aus Mais und Getreide!
Bei der Herstellung von Bioethanol wird z.B. Mais oder Weizen benötigt. Wertvolle nachwachsende Rohstoffe, welche als Ergänzung zu den fossilen Brennstoffen genutzt werden können. Bei der Produktion des Treibstoffes bleiben allerdings Reststoffe über, die keineswegs verworfen werden müssen. Dank ihres einzigartigen Verdauungssystems kann eine Milchkuh fast alles, was aus Pflanzen besteht, verdauen. So auch die Nebenprodukte aus der Industrie.
Die Ethanolherstellung ist aber nur eine von vielen Branchen, aus denen wir Futtermittel beziehen können. So bleibt zum Beispiel auch unter anderem bei der Herstellung von Zucker, dem Brauen von Bier, dem Backen von Brot oder auch dem Pressen von Fruchtsäften jede Menge Futter für unsere Tiere über. Die Produkte, welche für uns wertvolle Futtermittel darstellen, sind anders fast gar nicht nutzbar. Würden die vielen Milchviehbetriebe in Deutschland den Industriebetrieben nicht regelmäßig diese Nebenerzeugnisse abkaufen, so müssten die Unternehmen eben diese entsorgen - was riesige Mengen an verschwendeten Ressourcen bedeuten würde. Ganz zu Schweigen von den Kosten, die den Firmen dadurch entstehen, welche wiederum an den Verbraucher weitergegeben werden würden.
Übrigens - oft kommt die Debatte auf, warum auf den vielen Ackerflächen Futter für Nutztiere angebaut wird, statt Getreide für den Menschen.
Klar, man könnte mit einem Hektar Weizen viele Menschen satt machen, wahrscheinlich mehr, als wenn er den Umweg über eine Kuh gehen würde. Ganz so einfach ist es aber leider nicht. Viele Faktoren spielen hier eine Rolle. Ein wichtiger Faktor ist, dass nicht einfach jedes Getreide zum Backen geeignet ist. Wenn die Witterungsverhältnisse ungünstig sind, können ganz schnell Qualitätseinbußen im Getreide entstehen. Sind die Inhaltsstoffe im Getreide zu hoch oder zu niedrig (zum Beispiel der Proteingehalt), ist das Korn nicht mehr gut genug, um ein Brot zu backen oder ein Bier zu brauen. Die Kuh ist da nicht so pingelig - im Gegenteil, für sie dient es zur optimalen Deckung ihres Energiebedarfs. Und schmecken tut es ihr auch!